In der Wohnung war es hell, und ein sanfter Wind kam durch das Fenster. Auf dem Tisch stand eine Lampe, daneben lag ein kleines Buch über Mutters Mut. Das Kind setzte sich neben die Mutter, die langsam atmete und lächelte.
Mutter: Schatz, heute möchte ich dir etwas Wichtiges erklären. Weißt du, was MS bedeutet?
Kind: Nein. Ist das eine neue Figur in unserem Spiel?
Mutter: Nein, es ist eine Krankheit. MS steht für Multiple Sklerose. Es ist eine Störung, die den Körper manchmal anders arbeiten lässt als sonst.
Kind: Wie merkt man das?
Mutter: Stell dir vor, dein Körper ist wie eine Stadt mit vielen Straßen. Nachrichten müssen von einem Ort zum anderen geschickt werden, damit alles klappt – zum Beispiel Augen, Arme oder Beine. Bei MS kommen manche Nachrichten nicht immer glatt an oder brauchen länger, um ankommen.
Kind: Warum passiert das?

Mutter: Weil in meinem Körper manche Teile, die die Nachrichten weiterleiten, nicht perfekt funktionieren. Das kann zu Sehproblemen, Müdigkeit oder Muskelschmerzen führen. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr stark bin.
Kind: Ist das gefährlich?
Mutter: Meistens nicht gefährlich, aber es ist anders als gewöhnlich. Es gibt Tage, an denen alles gut läuft, und Tage, an denen es schwerer ist. Wichtig ist, dass ich Hilfe bekomme – von Ärzten, Medikamenten, Übungen und Ruhe.
Kind: Wie hilfst du dir selbst?
Mutter: Ich achte auf meinen Körper, ich schlafe genug, bewege mich sanft und halte regelmäßig Kontakt zu meinem Arzt. Manchmal brauchen wir auch Hilfe von Familie und Freunden, damit Nachrichten wieder besser ankommen.
Kind: Und du? Bist du trotzdem bei mir?
Mutter: Ja, immer. Wir bleiben zusammen, halten Händchen, und ich erkläre dir Schritt für Schritt, was heute möglich ist. Wenn etwas unklar ist, fragen wir gemeinsam die Ärztin oder den Arzt.
Kind: Danke, Mama.
Mutter: Gern. Wichtig ist, dass wir zusammen stark sind. Wir finden gemeinsam Wege, damit die Nachrichten so gut wie möglich durchkommen.